1996

 

S-Bahn entgleist in Renningen

Mit einem Schrecken kamen die etwa 40 Fahrgäste der S-Bahn davon, die am Dienstagabend, den 05.11.1996 in Richtung Stuttgart unterwegs waren. Die S-Bahn überfuhr ca. 250 Meter vor den Bahnsteigen des Bahnhofes Renningen einen Schrottwürfel, den ein Güterzug vorher verloren hatte. Hierdurch sprang der erste Triebwagen aus den Gleisen und beschädigte sich den Unterboden stark. Dadurch flossen ca. 250 Liter Transformatorenöl ins Erdreich. Die Feuerwehren aus Renningen und Leonberg wurden gegen 19 Uhr alarmiert und waren mit fünf Einsatzwagen und 20 Mann im Einsatz, um verlorenes Öl mittels Ölbindemittel aufzufangen. Gegen 23 Uhr wurde der entgleiste Triebkopf wieder ins Gleis gehoben, mit einem Spezialkran. Personen wurden nicht verletzt, der Sachschaden beträgt ca. 500.000 DM.

Die S-Bahn mit dem Schrottwürfel. Ebenfalls gut erkennbar, das ausgetretene Öl auf der S-Bahn

 

1997

 

Neuer Kommandant

Nach 15-jähriger Amtszeit trat Kommandant Kurt Bader nicht erneut für das Amt des Renninger Gesamtkommandanten an. Stattdessen wurde der bisherige Gerätewart der Abteilung Renningen Otto Kauffmann von der Jahreshauptversammlung in Renningen zum neuen Kommandanten gewählt. Bürgermeister Maier lobte und verabschiedete den scheidenden Kommandanten Bader und wünschte dem neuen Kommandanten viel Erfolg im neuen Amt. Als Nachfolger zum Gerätewart in Renningen wurde Jörg Begaß bestellt, welcher sein Amt ab sofort ausübt. Der Gemeinderat wird nach der Jahreshauptversammlung den neuen Komandanten offiziell bestellen. 

 

Übergabe des neuen LF 16/12 an die Abteilung Renningen

Die Feuerwehr Renningen war mit ihren 104 Mann fast vollzählig angetreten, um am 23.09.1997 das neue Schmuckstück der Abteilung Renningen in Empfang zu nehmen. Bürgermeister Maier übergab nach einer Ansprache symbolisch den Fahrzeugschlüssel an den Kommandanten Otto Kauffmann. Das LF 16/12 ersetzt das von 1967 stammende TLF 16/25, welches nicht mehr den technischen Anforderungen entsprach und langsam aber sicher in die Jahre kam. Der Kaufpreis des von Magirus stammenden LF, von 449.000 DM wurde mit 204.000 DM vom Land bezuschusst. Kommandant Kauffmann bedankte sich bei der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat, für den einstimmigen Beschluss und die gute Zusammenarbeit. Das neue LF zeigte anschließend seine ganze Schlagkraft bei der Jahreshauptübung der Feuerwehr in Malmsheim. Für das alte TLF geht die Reise aber noch weiter: Ein Hilferuf der Partnerstadt Saalburg in Thüringen erreichte die Stadt und die Feuerwehr. In Saalburg wurde dringend ein neues Feuerwehrfahrzeug gebraucht. Somit konnte die Partnerstadt Renningen schnell Abhilfe schaffen. Bereits im Juli wurde das alte TLF in die Partnerstadt überbracht und an die dortige Feuerwehr übergeben.

links: Das alte TLF 16/25 von 1967, rechts: Bürgermeister Maier bei seiner Ansprache vor dem Gerätehaus 

 

1998


Brand auf der Schultoilette im Gymnasium Renningen

Am Mittwoch dem 05.11.1998 wurde die Feuerwehr Renningen um 12:20 Uhr ins Gymnasium Renningen alarmiert. Hier war eine Handtuchrolle auf einer Schülertoilette in Brand geraten, vermutlich durch Brandstiftung. Ein Lehrer hatte mit einem Feuerlöscher schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr die Flammen erstickt. Die Aufgabe der der Feuerwehr bestand darin, den Rauch mit Hilfe zweier Überdrucklüftern zu entfernen. Hier zeigte sich das Evakuierungskonzept der Feuerwehr erstmals bei einem Ernstfall als wirkungsvoll. Alle Beteiligten in der Schule verhielten sich diszipliniert und konnten das Gebäude sicher und schnell verlassen.

Das Bild aus der Leonberger Kreiszeitung vom 06.11.1998. Hier die Kameraden aus Renningen beim Aufräumen vor dem LF 16/12

 

1999

 

Mädels bei der Renninger Jugendfeuerwehr

Erstmals seit Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahre 1986, darf die Feuerwehr Renningen ihre ersten weiblichen Mitglieder begrüßen. Melanie Tischer und Christine Sonntag bereichern seit März 99 die Jugendfeuerwehr. Seit über 132 Jahren war die Feuerwehr reine "Männersache", das soll sich ab jetzt ändern.

Melanie Tischer und Christine Sonntag sind die ersten Frauen in der Renninger Feuerwehrgeschichte

 

Ein Jahr vieler Verkehrsunfälle...

Das Jahr 1999 hatte insgesamt viele VU zu bieten. Am 14.6.1999 prallten an der Nord-Süd Straße/Benzstraße zwei Fahrzeuge frontal zusammen. Ein Fahrer war nicht angeschnallt und wurde schwer verletzt. Einige Tage später am Abend des 19.6.1999 prallte ein Renault Fahrer mit einer 19-Jährigen Peugeot Fahrerin am Längenbühl (B295) zusammen. Diese wurde schwer verletzt. Die Feuerwehr befreite den Unfallverursacher aus seinem Fahrzeug. Wenige Tage später prallten am 24.6.1999 zwei Fahrzeuge in der Bahnhofstraße/Wörnetstraße zwei Pkw zusammen. Dieser Unfall verlief glimpflich, da beide Insassen unverletzt blieben. Am 02.08.1999 überholte ein 26-jähriger auf der B 295 trotz Gegenverkehr.  Hier stieß er mit einem 34-jährigen aus Sindelfingen zusammen. Den traurigen Höhepunkt bildete ein Unfall am morgen des 21.09.1999: Ein 21-jähriger aus Weil der Stadt befuhr mit hoher Geschwindigkeit die L 1185 zwischen Renningen und Malmsheim. Hier verlor er die Kontrolle und kollidierte mit einem entgegenkommenden VW-Transporter zusammen. Der 21-jährige musste aus seinem Auto herausgeschnitten werden und verstarb noch an der Unfallstelle.

 

25 Jahre Partnerschaft mit Niederösterreich

Vom 16-18. Juli 99 fanden in Niederösterreich die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen der Feuerwehr Renningen und den Wehren aus Altenburg, Röhrenbach, Fuglau, Tautendorf, Feinfeld und Winkl statt. Im Schlosspark Greillenstein wurde die Heilige Messe und der Festakt begangen. Ebenso wurde das 125-jährige Bestehen der Feuerwehr Fuglau gefeiert.

 

Beschaffung neuer Einsatzjacken
Im August 1999 fiel die Entscheidung, der Feuerwehr moderne, neue Einsatzjacken zu beschaffen. Die Wahl fiel auf einen skandinavischen Hersteller. Diese Jacken bieten den höchsten Tragekomfort und die größte Sicherheit. Diese Jacken sind noch -in verbesserter Weise- bis heute im Einsatz der Feuerwehr Renningen.

 

Umgestürzter Autokran

Am 26.10.1999 wurde die Abteilung Malmsheim in die Kirchstraße gerufen. Ein Schwerlastkran kippte bei Bauarbeiten auf die Seite und beschädigte den Balkon und das Dach eines Nebengebäudes. Die Feuerwehr beschränkte sich auf die Sicherung der Einsatzstelle und wartete die Bergung des Kranes durch weitere kräne einer Spezialfirma ab.

Der umgestürtze Autokran, vom Rankbachufer aus gesehen.

 

Orkan "Lothar" Einsätze für die Feuerwehr
Am 26.12.1999 bescherte Orkan Lothar den Renningern schöne Weihnachten. Mit Windgeschwindigkeiten von ca. 150 km/h fegt er durchs Rankbachtal. Ab 12:30 Uhr ging es dann auch für die Feuerwehr los: In der Robert-Bosch-Str. wurde ein ca. 50 m² großes Dach durch die Lüfte geschleudert. Mehrere Bäume mussten beseitigt werden, sowie Dächer gesichert werden. Beide Abteilungen waren bis ca. 21 Uhr im Einsatz. Da die Schäden erst am nächsten Tag wirklich ersichtlich wurden, beide Abteilungen um 10 Uhr erneut alarmiert. Wieder mussten lose teile gesichert werden und Bäume beseitigt werden. Erfreulich war an diesen Tagen, dass trotz des Dauereinsatzes niemand zu Schaden kam.


Quellen: Archiv und Chronik der Feuerwehr Renningen, Archiv der Stadt Renningen, "Renningen und Malmsheim - Eine Stadt und ihre Geschichte" Böblinger Bote, Leonberger Kreiszeitung