1974

 

Der Zusammenschluss

Im Jahre 1973 wurde die Gemeinde Malmsheim im Zuge der Gemeinde- und Gebietsreform freiwillig in die Gemeinde Renningen eingegliedert. Wie bereits erwähnt, darf aufgrund der Gemeindeordnung vom 25. Juli 1955 eine Gemeinde nur  eine Freiwillige Feuerwehr haben. So kam es, dass der Gemeinderat am 18. Februar 1974 folgende Satzung beschlossen hat: „Die Freiwillige Feuerwehr Renningen besteht als Gemeindefeuerwehr aus der aktiven Abteilung Renningen und der aktiven Abteilung Malmsheim, sowie der Altersabteilung Renningen und der Altersabteilung im Ortsteil Malmsheim. Die aktive Abteilung Renningen besteht aus 5 Löschgruppen und dieaktive Abteillung Malmsheim aus 4 Löschgruppen!“Am 25. Januar 1974 fand die konstituierende Sitzung der beiden Feuerwehrausschüsse aus Renningen und Malmsheim statt. In der Hauptversammlung vom 09. März 1974 wurde der Zusammenschluss der beiden Wehren vollzogen. Nachdem der seitherige Schriftführer und Kassier von Renningen, Kurt Faas, zum 31.12.1973 seinen Rücktritt erklärt hatte, musste ein Nachfolger gefunden werden. Kurt Faas war vom 01.11.1948 bis 31.12.1973 Schriftführer und Kassier der Feuerwehr Renningen. Als Nachfolger für den Posten des Schriftführers konnte Herbert Sickinger gewonnen werden, die Aufgabe des Kassiers übernahm Manfred Gaubisch. Es wurde die folgende Organisation der Renninger Feuerwehr aufgebaut. Kommandant wurde Richard Schneck, sein Stellvertreter war Ernst Moroff. In Malmsheim übernahm Siegfried Reinhardt das Kommando und in Renningen wurde Kurt Bader der Abteilungsleiter. Der erste Feuerwehrausschuss nach dem Zusammenschluss setzte sich wie folgt zusammen: Walter Greb, Rudi Kalb, Winfried Krämer, Berthold Kauffmann, Karl Läpple, Wolfgang Moroff, Edgar Müller, Bernd Schlossnickel, Karl Seizer.

 

Partnerschaft der Freiwilligen Feuerwehr Renningen mit den

Feuerwehren der Gemeinden

Altenburg - Feinfeld - Fuglau - Röhrenbach Tautendorf und Winkl

in Niederösterreich

 

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Empfang der Wettkampfgruppe am 05.07.1973 in Winkl – Ursprung für die Gründung der Partnerschaft

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Durch Vermittlung des Deutschen Feuerwehrverbandes haben zwei Gruppen der Feuerwehr Renningen vom 05.-07.10.1973 anlässlich des 23. Niederösterreichischen Feuerwehrtages in Horn beim dortigen Leistungswettbewerb in Bronze und Silber teilgenommen. Während dieser Zeit waren sie Gäste der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Altenburg und Röhrenbach. Sie wurden dort von den Bürgermeistern Franz Eisenhauer und Franz Frank, Unterabschnittskommandant Herzog, den Kommandanten, den Feuerwehrkameraden, sowie der Bevölkerung recht herzlich empfangen. Für die Unterkunft und Bewirtung war bestens gesorgt. Während der drei Tage Aufenthalt im Waldviertel hat unsere Wettkampfgruppe eine überaus große Gastfreundschaft erfahren. Weiter hat sich zwischen den Kameraden unserer jetzigen Partnerwehren und den Kameraden aus Renningen eine herzliche Freundschaft gebildet. Somit haben beide Seiten vor der Verabschiedung in Fuglau beschlossen, sich über eine Partnerschaft zwischen den Feuerwehren aus Altenburg und Röhrenbach und der Feuerwehr Renningen Gedanken zu machen und die Vorbereitungen zu treffen. In der folgenden Zeitwurde von beiden Seiten alles getan, um das Zustandekommen einer Feuerwehr-Partnerschaft zu ermöglichen. Am Samstag dem 13. Juli 1974 war es endlich soweit: Drei Wettkampfgruppen unserer Gäste haben in Grafenau beim Leistungswettbewerb für das Baden-Württembergische Leistungsabzeichen in Bronze mit gutem Erfolg teilgenommen. Am Abend desselben Tages haben wir gemeinsam in der Schulturnhalle in Renningen unsere Partnerschaft durch einen Festakt besiegelt. Die Partnerfeier wurde vom Spielmannszug Neuhausen umrahmt.

  

740713_uebergae_geschenke_01 Bürgermeister Maier übergibt die Abzeichen an die Gäste aus Österreich

 

Kommandant Richard Schneck und Bürgermeister Bernhard Maierdurftenim Namen derFreiwilligen Feuerwehr Renningen, sowie der Gemeindeverwaltung unsere Gäste aus Niederösterreich, an deren Spitze BezirksabschnKittskommandant Oberbrandrat Otto Kasper, Unterabschnittskommandant Alois Herzog, Bürgermeister Franz Frank, Stellvertreter Glomser, die Kommandanten, sowie die Feuerwehrkameraden und deren Angehörige, die Herren Gemeinderäte aus Renningen, Herrn Kreisbrandmeister Kurt Ehmann, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Böblingen, Kurt Frech, sowie die Feuerwehrmänner aus Renningen und Malmsheim begrüßen und herzlich willkommenheißen. Anschließend wurden gegenseitige Partnergeschenke und Fahnenbänder überreicht. Kreisbrandmeister Kurt Ehmann und Stadtbrandmeister Kurt Frech hefteten den österreichischen Teilnehmern beim Leistungswettbewerb die erworbenen Abzeichen an. Der offizielle Teil der Partnerfeier wurde mit dem Lied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“ beschlossen. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein wurde die Partnerschaft in vortrefflicher Weise gefeier

 

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Die Partnerschaftsurkunde, die noch heute in unseren Gerätehäusern ausgestellt ist.

 

Planung Neubau Feuerwehrgeräte- und Bürgerhaus in Renningen

Der Renninger Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 30.09.1974 folgendes beschlossen: Die Planung für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses auf dem Grundstück, Ecke Jahn- / Emil-Höschele.Straße (Jahnstraße 20) ist abgeschlossen. Bereits am 25. März 1974 war vom Gemeinderat dem entsprechenden Baugesuch zugestimmt worden. Die Kostenschätzung der Architekten Seibold, Bloss & Partner aus Waiblingen beläuft sich auf 5.149.000 DM. Trotz der momentanen Überlastung des Gemeindehaushalts mit Investitionsvorhaben wurde dieses Projekt wegen seiner absoluten Dringlichkeit in die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 1975 - 1977 aufgenommen, wobei bereits für das Jahr 1975 ein Teilbetrag von 1.000.000 DM ausgewiesen wurde.

   

1975

 

Knapp an Katastrophe vorbei ...Tanklastzug mit 30.000 Liter Kraftstoff kippte in den Hardtwald

„Tanklastzug umgestürzt, Benzin läuft aus, Fahrer ist eingeklemmt!“ Diese lapidare Meldung löste am 22.01.1975 um 7:15 Uhr fieberhafte Aktivitäten bei Polizei und Feuerwehren aus. Hilfsmannschaften aus Renningen, Rutesheim und Leonberg rasten zur Straße von Renningen nach Rutesheim, wo sich im Hardtwald vor dem Alleensträßle ein 38 Tonnen-Zug der Mineralölgesellschaft „BP“ auf die Seite gelegt hatte. Ein einziger Funke hätte genügt, um den mit rund 30.000 Liter Kraftstoff gefüllten Tankzug in die Luft zu jagen. Dass es nicht zu dieser Katastrophe kam, ist vor allem dem umsichtigen Einsatz der Feuerwehren zu verdanken. So entstand „nur“ ein Sachschaden von 80.000 DM. Was war geschehen? Der Tankzug war von der Raffinerie aus Karlsruhe gekommen und wollte in Renningen eine Tankstelle bedienen. Auf der schmalen Verbindungsstraße zwischen Rutesheim und Renningen kam dem Zug mit dem 37-jährigen Eberhard J. aus Karlsruhe am Steuer ein Pkw entgegen. Gleichzeitig wollte – das sah der Lastzugfahrer im Rückspiegel – ein anderer Pkw den Tankzug überholen. Da der „Hintermann“ bereits ausgeschert war, betätigte Eberhard J. den linken Blinker, um den nachfolgenden Pkw zu warnen. Gleichzeitig zog der Karlsruher etwas nach rechts, kam dabei auf das aufgeweichte Bankett, das unter der Last des Tankzugs nachgab, so dass der Tanklastzug – sein Fahrer: „Fast im Zeitlupentempo nach rechts in den Wald kippte!“ Die Feuerwehren aus Renningen und Rutesheim übernahmen die Abschirmung der Unfallstelle mit Ölbindemittel und Sand. Ferner wurde der Brandschutz von beiden Feuerwehren sichergestellt. Ein Tankzug der Berufsfeuerwehr Stuttgart nahm die 11.200 Liter Normal- und 15.300 Liter Superbenzin auf, während ein BP-eigenes Fahrzeug die 4.000 Liter Dieselkraftstoff übernahm.

  

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Ein Großaufgebot von Feuerwehrfahrzeugen auf der Straße von Rutesheim nach Renningen

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Altbürgermeister Gottfried Bauer verstorben

Am 10.01.1975 verstarb Altbürgermeister Gottfried Bauer. Er war seit 1973 Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Renningen.

 

Jahreshauptübung 1975

Am Samstag, dem 18.Oktober 1975 ist die Freiwillige Feuerwehr Renningen mit den Abteilungen Renningen und Malmsheim zur Jahreshauptübung ausgerückt. Es handelte sich dabei um eine echte Alarmübung, keinem der Feuerwehrleute war vorher der Zeitpunkt und der Einsatzort bekannt gegeben worden. Aus aktuellem Anlass war im Hardtwald ein Waldbrand angenommen worden, dessen Ausbreitung es so rasch wie möglich einzudämmen galt.

 

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Die Abteilung Malmsheim im "Waldbrandeinsatz"

 

1976

 

Richtfest am neuen Feuerwehrgerätehaus Renningen

An der Jahnstraße sind die Konturen eines neuen Hauses sichtbar geworden. Das Feuerwehrgeräte- und Bürgerhaus ist aufgerichtet, das Richtfest fand am Freitag, dem 20.02.1976 um 16:00 Uhr statt. Aus diesem Anlass veranstaltete die Feuerwehr anschließend im geräumigen und beheizten Untergeschoß des Gebäudes ein gemütliches Beisammensein mit Schlachtplatte und Fassbier. Der Musikverein Renningen spielte zur Unterhaltung. Die gesamte Bevölkerung war zu dieser Veranstaltung eingeladen. Das Haus enthält die schon lange notwendigen Fahrzeugboxen und Räume für die Feuerwehr, die derzeit am Kirchplatz völlig unzureichend untergebracht ist. Darüber hinaus entstehen ein Gemeinschaftssaal und für Vereine und andere Gruppen weitere Räume, die durch Faltwände von einander getrennt und somit in der Lage sind auch größere Veranstaltungen, ggf. auch gesellschaftlicher Art, aufzunehmen. Auf dem folgenden Bild ist die rationelle Bauweise mit Stahlbeton und Holzbinderkonstruktion gut zu erkennen.

 

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Richtfest am neuen Renninger Feurwehrgerätehaus

 

Jahreshauptübung an der "TSV-Halle"

In vorbildlichem Zusammenwirken mit dem DRK Renningen führten beide Abteilungen Renningen und Malmsheim der Freiwilligen Feuerwehr Renningen am 16.10.1976 ihre Hauptübung durch. Angenommen wurde ein Brand in der TSV-Halle auf dem Sparnsberg, wo neben der Brandbekämpfung das Schwergewicht auf der Rettung von Verletzten lag. Wegen der starken Rauchentwicklung erfolgte die Menschenrettung durch Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehr. Die Geretteten wurden dann zur Weiterbetreuung dem DRK Renningen übergeben.

DieÜbung zeigte das nahtlose Zusammenarbeiten der einzelnen Abteilungen, wobei sich die neuen Funkausrüstungen als wertvolle Unterstützung erwiesen haben. Auch die Alarmierung der Feuerwehrleute erfolgt seit diesem Januar über Funk und nicht mehr über die Sirene. Neben den herkömmlichen Feuermeldern kann jetzt auch die Notrufnummer 112 zur Alarmierung der Feuerwehr benutzt werden. Die Weiterleitung des Alarms liegt in diesem Falle bei der Zentrale in Böblingen. Leider erfolgte die Weiterleitung eines Alarms in einem Brandfall am 10.10.1976 in der Grabenstraße von Böblingen aus nicht ordnungsgemäß, so dass es dort erst zu einem verzögerten Einsatz der Feuerwehr kam, was glücklicherweise ohne Folgen blieb. Dieser Mangel wurde bei der Einsatzzentrale in Böblingen behoben. Die Bevölkerung kanndavon ausgehen, dass eine mit modernsten Mitteln ausgestattete und gut ausgebildete Feuerwehr den Brandschutz in der Gemeinde in optimaler Weise versehen kann. Diese Hauptübung hat dies nachhaltig bestätigt.

 

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Menschenrettung bei der Jahreshauptübung 1976

 

Brandkatastrophe "Kaserne"

Ein bauliches Kleinod nicht nur Renningens, sondern des gesamten Kreises Böblingen ist in der Nacht zum 12.11.1976 ein Raub der Flammen geworden: Die 1624 erbaute „Kaserne“ an der Renninger Hauptstraße, ein Fachwerkbau von großem Reiz, der nicht ohne Grund unter Denkmalschutz gestellt worden war. Es war gegen 0:45 Uhr, als die „Rößles-Wirtin“ von einer Fahrt aus Stuttgart heimgekommen war und durch das Küchenfenster blickte. Da sah sie den Feuerschein am Nachbarhaus und alarmierte sofort die Feuerwehr. Sechzig Männer der Feuerwehren von Renningen, Malmsheim und Leonberg waren schließlich unter der Leitung von Kommandant Richard Schneck und des Leonberger Kommandanten Werner Jüngling im Einsatz. Der Feuerwehreinsatz klappte - wie Bürgermeister Bernhard Maier später lobte- vorbildlich und reibungslos, doch alles Bemühen erwies sich als umsonst: Die Flammen fanden in dem Gebälk des lang gestreckten Gebäudes solch reiche Nahrung, dass der nächtliche Feuerschein sogar in Leonberg deutlich zu sehen war. Die Leonberger Kameraden erzählten später, als sie mit der Drehleiter den Längenbühl herunterfuhren waren die Flammen so hoch wie der 65 m hohe Kirchturm. So gab es keine Rettung mehr: Nicht mehr für das Haus, das Turekin den Jahren 1971/1972 für viel Geld hatte renovieren lassen, nicht für die Lagerbestände und Maschinen, deren Wert Turek auf mindestens 200.000 DM schätzt. Nicht für die beiden Schäferhunde Lassie und Bella, die in den Flammen ebenso den Tod fanden wie einige Katzen. Franz Turek stand fassungslos vor den Flammen. Der Großbrand wurde mit 18 C- und 6 B-Rohren bekämpft. Der Brandschaden wird auf ca. 700.000 DM geschätzt. Die Brandursache ist noch ungeklärt.

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Großbrand der "Kaserne" in der Hauptstraße 9 in der Nacht des 12.11.1976


1977

 

Umzug ins neue Feuerwehrgerätehaus

Am 25. Februar 1977 war es endlich soweit: Das neue Renninger Feuerwehrgerätehaus war nun fertig geworden und die Abteilung Renningen konnte jetzt mit ihrem Fuhrpark in die Jahnstraße 20 umziehen. Die „alte Feuerspritzenremise“ welche zur rechten Hälfte aus dem „WC-Häusle“ des alten Schulhauses bestand wurde zwar mehrmals umgebaut, hatte aber von 1819 bis 1977, also 158 Jahre lang die Feuerlöschgeräte und Löschutensilien der Feuerwehr beherbergt. Das neue Gerätehaus dagegen war für die Abteilung Renningen ein Quantensprung.

 

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158 Jahre im alten Gerätehaus                          Der Renninger Fuhrpark 1977 im neuen Gerätehaus

 

Wachablösung bei der Abteilung Malmsheim

Der alte „Veteran“, das Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Nato-Ford FK 3500) aus dem Jahre 1957 hinkte seiner Zeit hinterher und erfüllte nur noch schwer die Aufgaben, welche an ihn gestellt wurden. Nach nunmehr 20 Jahren hat am Samstag, dem 23. April 1977 die Abteilung Malmsheim ein neues Löschfahrzeug des Typs LF 16 erhalten. Bürgermeister Bernhard Maier übergab das moderne Fahrzeug an Kommandant Richard Schneck und Abteilungsleiter Siegfried Reinhardt. Entsprechend der enormen Entwicklung der Technik in den letzten Jahren und den anders gearteten Aufgaben, welche an die Feuerwehr heute herangetragen werden, wurde das neue LF 16 ausgerüstet. Außer der normalen Löschausstattungenthält das Fahrzeug einen Hydraulischen Rettungs- und Hilfeleistungssatz für die Rettung von eingeklemmten Personen bei Verkehrsunfällen. Damit der Löschtrupp im Brandfalle sofortdas Feuer bekämpfen kann, bis die Leitung zum Hydranten verlegt wurde, verfügt das LF 16 einen 800 Liter Wassertank. Die Bürgerschaft könne auf die Schlagkraft und die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr vertrauen, die jetzt mit dem neuen Fahrzeug bestens ausgerüstet ist. Am 24.04.1977 fand im Malmsheimer Gerätehaus ein Tag der offenen Tür statt.

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Der Fuhrpark der Abteilung Malmsheim im Jahr 1977, rechts im Bild das neue LF 16 - in der  Bildmitte der abgelöste "Veteran"

 

110-jähriges Jubiläum der Feuerwehr Renningen und 5. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Böblingenvom 08. bis 13. Juni 1977

 

Am Mittwoch, dem 08.06.1977 fand um 17:00 Uhr die Einweihung des neuen Renninger Feuerwehrgeräte- und Bürgerhauses statt. Neben den Räumen für die Feuerwehr enthält das Haus drei Räume für Vereine, Organisationen und Gruppen der Gemeinde, die zu einem Saal für 300 Personen zusammengefasst werden können. Die Baukosten für das Gebäude betragen 3 Millionen DM. Kommandant Richard Schneck konnte symbolisch den „Schlüssel“ für das neue Feuerwehrgerätehaus von Architekt Waldmann in Empfang nehmen. Nachdem das Feuerwehrgerätehaus eingeweiht war, konnte sich die Bevölkerung am Donnerstag, dem 09.08.1977 im Rahmen eines „Tages der Offenen Tür“ über das neue Gebäude informieren. Einen ersten Höhepunkt der Feierlichkeiten in Renningen gab es am Freitagabend beim Empfang der Ehrengäste und dem anschließenden Festbankett im Festzelt, dem die Anwesenheit des Präsidenten des DFV, Albert Bürger, einen besonderen Charakter verlieh. Der Abend wurde eindrucksvoll durch die Abnahme des Großen Zapfenstreichs beschlossen. Am Samstagmorgen, pünktlich ab 06:00 Uhrfanden in der Rankbachstraße die Wettbewerbe für das Feuer-wehrleistungsabzeichen Baden-Württemberg statt. Um 13:00 Uhr traten die Jugendfeuerwehren zum Erwerb der Leistungsspange an.

 

Gegen 15:00 Uhr am Samstagnachmittag wurde die Renninger Feuerwehr über Feuermelder alarmiert: In der SVR-Halle ist bei einer Jugendveranstaltung ein Brand ausgebrochen - die Ausgänge sind nicht mehr passierbar - es droht eine Panik auszubrechen – so war die Ausgangslage bei dieser Schauübung. Nachdem Abteilungsleiter Kurt Bader kurz nach Eintreffen seiner Abteilung die ganze Situation überblicken konnte, wurde sofort die Löschhilfe der Abteilung Malmsheim, sowie die Überlandhilfe Leonberg alarmiert. Die im Obergeschoss eingeschlossenen Jugendlichen wurden mit der DL 30 der Leonberger Wehr aus ihrer misslichen Lage befreit.

 

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Hauptübung an der SVR-Halle in der Jahnstraße

 

Gegen 20:00 Uhr am Samstagabend fand im Festzelt die Internationale Musikshow der Kreßbronner Dorfmusikanten mit Conferencier Walter Schultheiß statt. Der Sonntag brachte den Höhepunkt des Kreisfeuerwehrtages. Bei strahlendem Sommerwetter bewegte sich ein riesiger Festzug mit 65 Feuerwehren, Festwagen und Spielmannszügen durch die dicht gesäumten Renninger Straßen. Diese Veranstaltung war eine überzeugende Demonstration für die Stärke und Leistungskraft, die mit den Feuerwehren für die Sicherheit des Bürgers zur Verfügung stehen.

 

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Festumzug und Ehrungen im Festzelt

 

1978

 

Großbrand im Industriegebiet

Am 17.05.1978 wurden beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr um 18:04 Uhr zu einem Großbrand in die Benzstraße gerufen. Beim Eintreffen war es vor allem Rauch, der sich im Maschinenraum ausgedehnt hatte. Da das Feuer sich in der Ecke auszubreiten drohte, in der sich außerhalb der Halle auch der Sägemehlsilo befand und dieser bereits Feuer gefangen hatte, war die erste Pflicht der Wehrmänner diesem Feuer im Silo zu Leibe zu rücken, um eine Staubexplosion zu verhindern. Von oben herunter wurde das Silo mit Schaum gefüllt um das Feuer zu ersticken. Der Brand wurde mit einem B-Rohr, 6 C-Rohren und einem Schaumrohr gelöscht. Gegen 21:30 Uhr war der Feuerwehreinsatz beendet. Der Brandschaden wurde von der Polizei auf 60.000 DM geschätzt. Als Brandursache wurde ein technischer Defekt an einem Stromwandler ermittelt.

 

Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 16-TS

Was lange währt wird endlich wahr: Am Sonntag, dem 15.10.1978 wurde der Abteilung Renningen das neue Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS übergeben und Kommandant Richard Schneck konnte stellvertretend für alle Renninger Maschinisten den Fahrzeugschlüssel in Empfang nehmen. Das 209.000 DM teure Löschgruppen-fahrzeug LF 16-TS hat eine Pumpenleistung von 1.600 Litern Wasser pro Minute und ist ferner mit einer Tragkraftspritze TS 8/8 ausgestattet. Es stellt den Ersatz für das 1951 beschaffte Tanklöschfahrzeug TLF 15 dar. Das neue Fahrzeug sei ein „gewisser Schlußstein“ der Renninger Investitionsphase im Bereich der Feuerwehr, erklärte Bürgermeister Bernhard Maier.

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v.l.n.r.: das neue LF 16-TS, die Manschaft der Feuerwehr, Bürgermeister Maier bei seiner Rede
 

In beiden Ortsteilen Renningens habe die Feuerwehr ein neues Gerätehaus und ein neues Funkalarmsystem erhalten. Da für die 50 Renninger Feuerwehrleute nur in ungenügendem Maße Platz in den vier Fahrzeugen ist, sei ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) wünschenswert, erklärte Kommandant Richard Schneck. Nach der Fahrzeugübergabe fand in der Fahrzeughalle ein gemütliches Beisammensein statt, zu dem auch die Bevölkerung recht herzlich eingeladen war.

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Der Fuhrpark bei der Fahrzeugübergabe des LF 16-TS (links) und dem ausgemusterten TLF 15  von 1951 (4. Fahrzeug von links)

 

Schwerer Verkehrsunfall in der Wörnetstraße

Am 05. November 1978 wurde die Abteilung Renningen um 19:50 Uhr zu einem Verkehrsunfall in die Wörnetstraße gerufen. Beim Eintreffen der Wehr wurde festgestellt, dass ein Renault R 4 Fahrer einen parkenden LKW übersehen hatte und unter die Ladepritsche gefahren war. Fahrer und Beifahrer waren eingeklemmt und wurden gemeinsam mit den Kameraden der FFW Leonberg aus dem Fahrzeug herausgeschnitten. Der Einsatz war gegen 21:00 Uhr beendet.

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Güterzug schleift Landwirt zu Tode

Am 08. November 1978 wurde die Renninger Feuerwehr um 15:58 Uhr zu einem schweren Zugunglück auf dem unbeschranktenBahnübergang Malmsheimer Straße gerufen. Obwohl auf beiden Seiten des Bahnübergangs Autos warteten und nach Aussage von Zeugen das rote Blinklicht aufleuchtete, war der 57 Jahre alte Traktorfahrer aus einem parallel zum Bahngleis verlaufenden Feldweg auf die Straße gefahren und nach rechts über die Schienen in Richtung Renningen abgebogen. Nach Mitteilung der Polizei hat der Lokführer des über 1.000 Tonnen schweren und 500 m langen Güterzuges noch ein Warnsignal gegeben, als er das landwirtschaftlicheGespann auf den Bahnübergang zusteuern sah. Die Elektrolokomotive hatte den Traktor vom Anhänger unmittelbaran der Deichsel abgetrennt, die Hinterräder abgeschnitten und den Motorblock unter sich mitgeschleift.Der Traktorfahrer verstarb sofort an der Einsatzstelle. Insgesamt 14 Feuerwehrmänner aus Renningen und Leonberg waren an der Einsatzstelle und hoben mit hydraulischem Rettungsgerät den Motorblock unter der Lokomotive an, unterbauten ihn mit Holz, so dass der Traktorfahrer geborgen werden konnte.Infolge des Unglücks war die Kreisstraße zwischen Renningen und Malmsheim bis zum Einsatzende gegen 17:30 Uhr voll gesperrt.

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1979

 

Renninger Volksbank steht unter Strom790419_dachstockbrand_langestrasse_01

Am 19.04.1979 wurde die Abteilung Renningen um 17:06 Uhr zur Renninger Volksbank in die Langestraße 19 gerufen. Ein Baukran von der benachbarten Baustelle hatte mit seinem Tragseil, an dem ein Betonkübel hing, die Stromfreileitung zum Bankgebäude touchiert und dabei eine Strom führende Phase abgerissen, welche auf den Blitzableiter des Gebäudes fiel. Dadurch stand das gesamte Gebäude unter Strom, vom Heizkörper bis zur Rechenmaschine in der Bank. Durch den hohen Übergangswiderstand gerieten die Dachsparren, an denen die Aufhängung für den Blitzableiter montiert waren, in Brand. Da auch die Dachrinne unter Strom stand, stiegen die Feuerwehrleutevorsichtig über eine Holzsteckleiter auf das Dach, legten ca. 6 m² Dachfläche frei und löschten das immer wieder aufflammende Gebälk und Isoliermaterial mit Pulverlöschern ab. Erst als von der EVS die Stromzuführung abgestellt war, konnte der Brand endgültig gelöscht werden. Der Einsatz war gegen 19:00 Uhr beendet. Erwähnenswert ist an dieser Stelle noch, dass im Haus schräg gegenüber bei Dr. Kruseeinige Atemschutzgeräteträger zur G26-Untersuchung waren, die das Unglück sahen und den Arzt schlagartig allein in der Praxis stehen ließen. Der Sachschaden beträgt 30.000 DM.

 

Die Brandserie beginnt: Großbrand in der Wilhelmstraße 3

Am 29.09.1979 wurde die Abteilung Renningen um 21:21 Uhr zu einem Scheunenbrand in die Wilhelmstraße  gerufen. Der Nachthimmel über Renningen war hell erleuchtet. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte der Dachstuhl der Scheune bereits in voller Ausdehnung und die Schaulustigen drängten sich in der Wilhelmstraße. Die Renninger Feuerwehrleute kämpften verbissen und mit höchstem Tempo gegen das Feuer und verhinderten in letzter Minute das Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus in dem vier Familien wohnen. Die kamen zum Glück alle mit dem Schrecken davon. Die Scheune selbst und die darin eingestellten Geräte eines Renninger Landschaftsgärtners wurden komplett vernichtet. Der Brand wurde mit sieben C-Rohren und einem B-Rohr gelöscht. Ferner wurden ca. 300 Liter Heizöl umgepumpt und der Öltank aus der ausgebrannten Scheune entfernt. Die Kriminalpolizei geht von Brandstiftung aus – ob fahrlässige oder vorsätzliche ist noch nicht geklärt. Der Sachschaden wird laut Polizeiangaben auf 200.000 DM geschätzt. Gegen 24:00 Uhr war der Feuerwehreinsatz beendet. Bis 09:00 Uhr morgens des nächsten Tages wurden aus Sicherheitsgründen noch Brandwachen eingeteilt.

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Gerade als die Löscharbeiten in der Wilhelmstraße 3 in vollem Gange waren ging, wie es noch öfters bei dieser Brandserie der Fall war, um 21:40 Uhr, also zirka eine halbe Stunde später, erneut ein Alarm ein: Kellerbrand in der Hauptstraße 28. Im Heizraum brannte altes Gerümpel zwischen den Öltanks. Dieser Einsatz wurde von der Abteilung Malmsheim übernommen und abgearbeitet. Ein Übergreifen der Flammen auf die Heizöltanks konnte verhindert werden. Bei diesem Brand entstand ein Schaden von 500 Mark. Der Feuerwehreinsatz war gegen 23:00 Uhr beendet.

 

Großbrand beim "Schäfer´s Erich"

Dieses Mal begann es wieder ganz harmlos: Am 09.10.1979 wurde die Abteilung Renningen um 21:25 Uhr zu einem Brand in die Rutesheimer Straße gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte altes Gerümpel in der Nähe eines 1500 Liter Heizöltanks und das Dach des Schuppens hatte bereits ebenfalls Feuer gefangen. Der Brand wurde mit dem Schnellangriff des TLF 16 (1 C-Rohr) gelöscht, anschließend wurde der Brandschutt aus dem Schuppen geräumt. Der Sachschaden betrug 100 DM. Als Brandursache ermittelte die Kripo Leonberg Brandstiftung. Der Feuerwehreinsatz war gegen 22:00 Uhr beendet. Gerade als die Abteilung Renningen wieder im Gerätehaus war und die Fahrzeuge bestückt hatte, ging um 22:11 Uhr ein zweiter Alarm ein. Als der Verfasser in die Zentrale ging, war der Nachthimmel links vom Kirchturm wieder hellrot erleuchtet. Neuer Einsatz: Großbrand einer Scheune im dicht bebauten Ortskern in der Magstadter Straße. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte der Dachstuhl bereits lichterloh. Dann kam es bei diesem Einsatz zu einer „Chaos-Phase“: Beim Tanklöschfahrzeug TLF 16 war der Aufbau bereits bis zum Wasser am Verteiler fortgeschritten, als ein panischer Nachbar seinen Ford-Taunus vor dem Funkenflug in Sicherheit bringen wollte. Dabei fuhr er rückwärts aus dem Hofauf die Magstadter Straße und überfuhr den Verteiler und schleifte ihn ca. 10 m weit mit. Nachdem bereits Wasser am Verteiler war und dies zum Fahrzeug eine starre Verbindung ist, riss er den gesamten Pumpenabgang aus dem Pumpengehäuse des TLF 16, so dass das Laufrad der Kreiselpumpe freigelegt wurde. Damit war das TLF 16 nicht mehr einsatztauglich. Beim eintreffenden TLF 15 gab es ebenfalls ein Malheur. Nachdem dieses Fahrzeug bereits zur Ausmusterung vorgesehen war, ließ sich die Pumpe nicht mehr von Saug- auf Hydrantenbetrieb umschalten und war ebenfalls nicht mehr einsatzfähig. Also wendete man die Löschmethode von 1908 an, setzte ein Standrohr am Hydrant und baute nur mit dem Wasserdruck vom Hydranten eine Riegelstellung auf, bis die beiden neuen LF 16 an der Brandstelle eintrafen. Der Brand wurde mit 7 C-Rohren und 3 B-Rohren gelöscht.

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Die Brandstelle "Schäfer´s Erich" am Tag danach ...

 

Großbrand beim "Lammwirt´s Paul"

Bereits am 02.12.1979 war es wieder so weit: Es war am Sonntagabend des Ersten Advents 1979 und viele Renninger Mitbürger waren auf dem Kirchplatz beim Weihnachtsmarkt, als um 18:38 Uhr bei den Feuerwehrmännern die Melder piepsten. Beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr wurden zu einem Scheunenbrand in die Weil der Städter Straße gerufen. Schon auf der Anfahrt zur Brandstelle stand über Renningen wieder ein hellroter, lodernder Feuerschein. Ein Nachbar des landwirtschaftlichen Anwesens entdeckte das Feuer. Die 70-jährige Bauersfrau selbst und ihre Tochter waren gerade im Stall. Passanten und die schnellstens herbeigeeilten Feuerwehrmänner retteten fünf Kühe und stellten sie bei den Nachbarn unter, für die Hühner kam jedoch jede Hilfe zu spät. Zu spät und zu gefährlich war es auch, die in der Scheune untergestellten landwirtschaftlichen Fahrzeuge (Traktor, Mähdrescher und Ladewagen) auf die Straße herauszuziehen. Beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr waren mit 60 Mann und fünf Fahrzeugen vor Ort. Die Leonberger Feuerwehr rückte mit der Drehleiter DL-30 und dem Schlauchwagen SW-2000 an. Weil das Wasser aus den Hydranten nicht ausreichte, mussten mit dem SW-2000zwei B-Leitungen an den Rankbach verlegt werden. Der Brand wurde mit insgesamt 6 B-Rohren und 14 C-Rohren, sowie dem Wendestrahlrohr der Leonberger Drehleiter gelöscht.

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Die abgebrannte Scheune in der Weil der Städter Straße


Manfred Eisenhardt

Quellen: "Archiv und Chronik der FFW Renningen" und " Renningen und Malmsheim - Eine Stadt und ihre Geschichte"