1980 - 1985
1980
Renninger Feuerwehr erhält ein Kommandofahrzeug
Am 20.02.1980 konnte die Freiwillige Feuerwehr Renningen die Übergabe eines Kommandofahrzeugs für die Abteilung Renningen feiern. Das Besondere daran war, dass das Fahrzeug aus Mitteln und Spenden der Feuerwehrangehörigen beschafft und in Eigenarbeit von den Kameraden Ulrich Heimerdinger und Otto Kauffmann umgebaut wurde. Ursprünglich war das Kommandofahrzeug der grüne Daimler von Kommandant Richard Schneck mit dem Kennzeichen LEO-RS 10. Anlässlich der Übergabe würdigten Beigeordneter Martin Wolf und Kreisbrandmeister Kurt Ehmann das große Engagement der Feuerwehr und stellten heraus, dass mit diesem Fahrzeug ein weiterer Mosaikstein im Ausrüstungsstand der Feuerwehr ergänzt und die Schlagkraft weiter verbessert wurde.
V.l.n.r.: Otto Kauffmann, Ulrich Heimerdinger, Beigeordneter Martin Wolf, Kdt. Richard Schneck und Abt.-Kdt. Kurt Bader
Großbrand in der Kasernenstraße
Am Gründonnerstag, dem 03. April 1980 wurden beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr um 23:46 Uhr zu einem Großbrand bei Otto Schneider in die Kasernenstraße gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannten bereits der Geräteschuppen und das Dach des angrenzenden Stalls. Der Brand wurde mit 2 B-Rohren und 5 C-Rohren gelöscht. Zum Einsatz kamen außerdem 8 schwere Atemschutzgeräte. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei lag hier Brandstiftung vor. Der Täter konnte jedoch nicht ermittelt werden. Der Sachschaden belief sich auf 150.000 DM. Gegen 02:00 Uhr war der Feuerwehreinsatz beendet. Zur Sicherheit wurde bis zum nächsten Morgen 08:00 Uhr (Karfreitag) eine Brandwache eingeteilt.
Die Brandstelle in der Kasernenstraße am Tag danach...
Scheunenbrand in der Langen Steggasse
Am 14.06.1980 wurden beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr um 05:50 Uhr zu einem Scheunenbrand in die Lange Steggasse gerufen. Ein Passant, der gerade zum Bahnhof ging, hatte eine Qualmwolke am Scheunendach gesehen und die Feuerwehr alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte es in einer leer stehenden Scheune. Das Feuer wurde durch den Einsatz von 1 B-Rohr und 3 C-Rohren gelöscht. Der Sachschaden belief sich auf ca. 30.000 DM. Brandursache war vermutlich wieder Brandstiftung. Der Feuerwehreinsatz war gegen 7:00 Uhr beendet.
Einsatz Scheunenbrand Lange Steggasse
Großbrand: Scheunenbrand in der Jägerstraße
Genau 14 Tage nach dem letzten Großbrand wurden beide Abteilungen der Renninger Feuerwehr am 29.06.1980 um 03:09 Uhr zu einem Scheunenbrand in die Jägerstraße gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand eine Scheune im Vollbrand. Das Feuer brach wohl gegen 2:45 Uhr aus und zerstörte das Scheunengebäude und die darin enthaltenen landwirtschaftlichen Geräte. Nur dem schnellen und beherzten Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass angrenzende Wohnhäuser und Scheunengebäude gerettet werden konnten. Die Feuerwehr war mit 50 Mann im Einsatz um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Der Großbrand wurde mit 3 B-Rohren und 9 C-Rohren bekämpft. Der Sachschaden wird auf 100.000 DM geschätzt.
Ein Trupp im Einsatz beim Scheunenbrand in der Jägerstraße
Schwerer Verkehrsunfall zwischen Renningen und Malmsheim
Während die Löscharbeiten in der Jägerstraße noch in vollem Gange waren, kam es um 04:03 Uhr auf der Straße zwischen Renningen und Malmsheim zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Ford-Granada-Fahrer fuhr auf der regennassen Fahrbahn frontal in einen VW-Käfer in dem ein 22-jähriges Ehepaar aus Schömberg/Schwarzwald eingeklemmt und schwer verletzt wurde. Daher wurden die Kameraden mit dem LF 16-TS, das mit dem hydraulischen Rettungssatz ausgestattet war, aus dem Einsatzgeschehen in der Jägerstraße herausgelöst. Sie übernahmen zusammen mit den Leonberger Kameraden die Technische Hilfe bei dem Verkehrsunfall. Das Ehepaar wurde aus dem VW-Käfer befreit und dem Rettungsdienst übergeben. Bei dem 26-jährigen Lenker des Fords ordnete die Polizei eine Blutprobe an. Sein Führerschein wurde einbehalten. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 20.000 DM geschätzt. Der Hilfeleistungseinsatz war gegen 05:30 Uhr beendet. Der Brandeinsatz in der Jägerstraße endete nach Beendigung der Nachlöscharbeiten gegen 12:00 Uhr.
Der total zerstörte VW-Käfer
Jahreshauptübung bei der Firma Energit
Bei der Jahreshauptübung der Renninger Feuerwehr am Samstag, dem 18.10.1980 auf dem Werksgelände der Firma ENERGIT war die Aufgabe gestellt, einen Brand zu löschen, welcher durch Kurzschluss entstanden war. Der Pförtner musste die Feuerwehr alarmieren, da die firmeneigene Betriebsfeuerwehr den Brandherd nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Über Funk wurde die Löschhilfe der Abteilung Malmsheim mit alarmiert. Die Feuerwehr Renningen eilte mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF 16) und zwei Löschgruppenfahrzeugen (LF 16 und LF 16-TS) der Betriebsfeuerwehr zur Hilfe. Der „Großbrand“ wurde mit 10 Rohren bekämpft. Das Wasser wurde von zwei Hydranten entnommen, Ferner wurde mit dem LF 16-TS vom Renninger Freibad Wasser entnommen und über eine fest installierte Leitung unter den Bahngleisen in die Industriestraße gepumpt. Bei dieser Übung zeigte sich die Qualität des Renninger Freibades als stille Löschwasserreserve für das Industriegebiet – so Kommandant Richard Schneck. Der „Brand“ war nach ca. 45 Minuten gelöscht. Zur Sicherheit der eingesetzten Feuerwehrkräfte waren zwei Fahrzeuge des DRK Renningen ebenfalls an der Einsatzstelle.
Jahreshauptübung bei der Firma Energit
Leistungsabzeichen in Bronze und Silber abgelegt.
Eine stattliche Anzahl von 40 Feuerwehrleuten aus Renningen hat an den Leistungsübungen für Feuerwehren in Bietigheim am 08.11.1980 teilgenommen. Es galt dabei die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der einzelnen Gruppen, welche das ganze Jahr über in vielen Übungen erarbeitet wird, unter den kritischen Augen einer Prüfungskommission unter Beweis zu stellen. Dabei galt es, einen Löschangriff nach Schnelligkeit und Präzision vorzutragen, die Kenntnisse im Bereich der Ersten Hilfe unter Beweis zu stellen und bei einem gestellten Ölunfall wirkungsvoll und sicher einzugreifen. Als außerordentlich erfreulich ist es, dass sämtliche Renninger Gruppen die Leistungsprüfungen mit Erfolg bestanden haben. Eine gemischte Gruppe aus Kameraden der Gruppen 1 und 3 der Abteilung Renningen hat das Leistungsabzeichen Baden-Württemberg in Gold abgelegt, während die Gruppe 2 zweimal mit Erfolg das Leistungsabzeichen in Bronze erworben hat.
Die "Goldgruppe" v.l.n.r.: Fritz Kogel, Otto Kauffmann, Bernd Grötzinger, Norbert Zimmermann, Klaus Zimmermann, Michael Ulmer, Rainer Hackh, Ulrich Heimerdinger und Ulli Schmidt
Großbrand "Heinze" in der Rutesheimer Straße
Freitagabend, 14.11.1980, 19:40 Uhr: Aus einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Rutesheimer Straße schlagen Flammen und Rauch. Vieh schreit angstvoll, schlägt gegen die Stalltür: Vergebens. 24 Kühe und Kälber kommen in den Flammen um. Scheune und Stall in dem Fachwerkgebäude gerieten aus bislang unbekannten Gründen in Brand. Bei der Feuerwehr ging der Alarm um 19:41 Uhr ein. Die Renninger Feuerwehr traf bereits um 19:45 Uhr an der Einsatzstelle ein, Scheune und Stall standen im Vollbrand. Ein Atemschutztrupp öffnete noch im Stall die Zentralverriegelung für die Ketten, doch die Tiere konnten nicht mehr aus dem Stall heraus, sie sackten infolge der Rauchvergiftung in sich zusammen. Der Großbrand wurde mit 5 B- und 11 C-Rohren bekämpft. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Riegelstellung zum Schutz der umliegenden Scheunen und Gebäude gerichtet. Bis Montagmorgen wurden Brandwachen eingeteilt. Aufgrund der kriminal-polizeilichen Ermittlungen über das Wochenende hinweg konnten erst am Montag die Tiere aus dem abgebrannten Stall geborgen werden. Der entstandene Brandschaden wird von der Polizei auf 500.000 DM geschätzt. Während die Löscharbeiten noch in vollem Gange waren, kam es in der Rutesheimer Straße zu einem weiteren Zwischenfall: Obwohl die Straße von der Polizei gesperrt war, fuhr ein Autofahrer unter Alkoholeinfluss das gesetzte Standrohr an einem Hydrant um. Dabei riss am Pkw die Ölwanne auf und die Polizei konnte ihn trotz Fahrerflucht anhand der Ölspur ermitteln.
Abbruch- und Aufräumarbeiten auf der Einsatzstelle in der Rutesheimer Straße
1981:
Großbrand bei der Firma Bühler in der Benzstraße
Am Mittwoch, dem 04.03.1981 wurde die Renninger Feuerwehr um 18:31 Uhr zu einem Großbrand bei der Firma Bühler in die Benzstraße gerufen. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen zwei Lagerhallen im Vollbrand, so dass unverzüglich die Abteilung Malmsheim und die Überlandhilfe der Leonberger Feuerwehr zur Verstärkung nach-alarmiert wurde. Behindert wurde die Arbeit der Feuerwehr durch die Maßnahmnen zur Einbruchssicherung, welche die Firma Bühler eingebaut hatte. In der Anfangsphase konnten die Einsatztrupps die brennende Halle nur über das angebaute Bürogebäude betreten, bevor die großen Stahltore geöffnet werden konnten. So wurde denn der Löschgriff über zwei Stunden lang nur von aussen vorgetragen, wohl auch weil innen das Feuer allzu sehr wütete und durch die aufgestapelte Ware reichlich Nahrung hatte. Zur Erklärung: Die Firma Bühler handelt mit „NOLAN“-Sturzhelmen und Motorrad-Zubehör. Nach Angaben von Kommandant Richard Schneck wurde der Großbrand mit 8 B-Rohren und 16 C-Rohren, sowie dem Löschmonitor des Leonberger TLF 24/50 bekämpft. Im Einsatz waren rund 100 Feuerwehrleute 28 von ihnen kamen aus Leonberg mit TLF 24/50, dem LF 16, einem Schlauchwagen SW-2000 und dem Rüstwagen RW-2, mit dem die Einsatzstelle ausgeleuchtet wurde. Die Hauptaufgabe der Leonberger Feuerwehr bestand darin, mit dem Schlauchwagen SW-2000 eine Versorgungsleitung zum Renninger Freibad zu verlegen. Das LF 16 fungierte dabei als Zwischenpumpe um dem Druckabfall in der Leitung entgegen zu wirken. Mit diesem Wasser wurde dann das TLF 24/50 gespeist, dessen Löschkanone jede Menge Schaum in die brennende Hallen spie. Das Freibad als Wasserspeicher und damit als stille Löschwasserreserve für das Renninger Industriegebiet hat schon Tradition. Während andere Freibäder im Winter entleert werden, bleibt in Renningen das Wasser drin. Über ein Rohr unter den Bahngleisen hindurch kann so jederzeit das Industriegebiet mit Löschwasser versorgt werden. Bei diesem Großbrand reichte allerdings diese eine Leitung nicht aus, so dass die Leonberger Feuerwehr mit dem SW 2000 zwei B-Versorgungsleitungen unter der S-Bahnuterführung am Renninger Bahnhof vom Freibad zur Brandstelle verlegen musste. Eine Feuerschutzwand und die Bemühungen der Feuerwehrleute konnten verhindern, dass der Brand auf ein angrenzendes Gebäude übergriff. Dort hätten die Flammen noch mehr Nahrung gefunden: Im Nebengebäude befand sich nämlich ein Sarglager. Nicht nur die Motorradschutzhelme und die Einrichtung der zwei Hallen wurden ein Raub der Flammen. In einer der Hallen befanden sich auch einige Autoveteranen und Motorräder – eine private Sammlung des Firmeninhabers. Unter anderem befanden sich dort auch ein roter Mercedes 540 Kompressorsportwagen, sowie zwei Fahrzeuge aus den zwanziger Jahren. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis Donnerstagabend 18:00 Uhr an. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden Brandwachen eingeteilt, welche auch Plünderer vertreiben mussten, welche sich mit Motorradsturzhelmen eindecken wollten. Der Gesamtschaden dieses Großbrandes beläuft sich nach Polizeiangaben auf 2,5 Mio. DM.
Übergabe der beiden Mannschaftstransportfahrzeuge
Am 07.11.1981 wurden die beiden Mannschaftstransportfahrzeuge MTW vom Typ Ford Transit FT 100 anlässlich der Jahreshauptübung in Malmsheim auf dem Anwesen Zipperle den beiden Abteilungen Renningen und Malmsheim übergeben. Die Fahrzeuge wurden von der Schwabengarage Stuttgart über das Ford-Autohaus Wolfangel in Renningen zum Preis von insgesamt 43.800 DM erworben.
1982
Renningen feiert die Stadterhebung
Vom 05.-07.03.1982 fand
en die Feierlichkeiten zur Stadterhebung der Gemeinde Renningen statt. Der baden-württembergische Innenminister Roman Herzog überreichte im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 05. März 1982 Bürgermeister Bernhard Maier die Verleihungsurkunde zur Stadterhebung. Die Bemühungen von Gemeinderat und Verwaltung um Ausstattung und Struktur der neuen „Stadt“ hatten ihre verdiente Anerkennung gefunden. Die Renninger Feuerwehr hatte ebenfalls zum guten Gelingen der Stadterhebungsfeier beigetragen. Während sie beim Festakt den Ordnungsdienst versah, war sie beim „Bunten Abend mit Ruth Mönch, Werner Sailer & Franzl Lang“ für den Getränkeverkauf zuständig.
Innenminister Roman Herzog überreicht Bürgermeister Bernhard Maier die Verleihungsurkunde zur Stadterhebung.
Neuer Kommandant (1982 - 1997)
Bei der Jahreshauptversammlung am 20.03.1982 wurde der Renninger Abteilungs-kommandant Elektromeister Kurt Bader zum neuen Kommandanten der Renninger Feuerwehr und Hans Schneck zum neuen Abteilungskommandanten von Renningen gewählt. Kommandant Richard Schneck teilte der Hauptversammlung mit, dass er am 01.04.1942, also vor genau 40 Jahren, in die Renninger Feuerwehr eingetreten sei und seit 1969 als Feuerwehrkommandant das Geschick dieser Wehr mitbestimmt habe. Er möchte nun sein Amt in jüngere Hände geben. Als kleines Dankeschön wurde Richard Schneck von Bürgermeister Bernhard Maier zum Ehrenkommandanten der Renninger Feuerwehr ernannt. Ferner wurde er von Kreisbrandmeister Kurt Ehmann mit dem „Deutschen Feuerwehrehrenzeichen in Gold“ ausgezeichnet.
1. Kreisbrandmeister Kurt Ehmann dankt Richard Schneck für seine Mitarbeit im KFV.
2. Der neue Renninger Abteilungskommandant Hans Schneck.
3. Kurt Bader und Siegfried Reinhardt überreichen Richard Schneck das Abschiedsgeschenk.
Übergabe des neuen Löschfarzeuges LF 8
Am Sonntag morgen, dem 12.09.1982, wurde anläßlich der "Tage der Feuerwehr" in feierlichem Rahmen das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 als Ersatz für das überalterte Tragkraftspritzen-fahrzeug (TSF) Ford FK 1000 der Abteilung Renningen übergeben. Bürgermeister Bernhard Maier überreichte Kommandant Kurt Bader den Fahrzeugschlüssel. Mit dem neuen Fahrzeug ist die Renninger Feuerwehr wieder voll ausgerüstet und die Bürger können mit rascher Hilfe rechnen.
Gerätewart Wechsel bei der Abteilung Renningen
Nach über 8-jähriger Amtszeit ist der Gerätewart der Abteilung Renningen, Ernst Kauffmann, zum 31.12.1982 ausgeschieden und hat sein Amt in jüngere Hände gegeben. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde anlässlich der Abteilungsweihnachtsfeier am 15.12.1982 sprach ihm Kommandant Kurt Bader Dank und Anerkennung aus und überreichte ihm ein kleines Präsent. Zu seinem Nachfolger wurde sein Sohn Otto Kauffmann bestimmt. So bleibt der Name Kauffmann im Amt des Gerätewartes weiterhin bestehen. Kommandant Bader wünschte dem neuen Gerätewart viel Glück und wenig Einsätze, damit die Fahrzeuge und Geräte nicht so oft gereinigt und gewartet werden müssen. Otto Kauffmann tritt sein Amt als Gerätewart zum 01.01.1983 an.
Gerätewart Ernst Kauffmann bedankt sich für das Abschiedsgeschenk.
1983
Waldbrandübung mit Luftbeobachter
Am 18.05.1983 fand im Hardtwald am Grenzweg eine ganz besondere Waldbrandübung statt. Mit einem eigens gescharterten Segelflugzeug als Luftbeobachter startete man. Vom Flugzeug aus wurde der Waldbrand entdeckt und die Feuerwehr aus der Luft eingewiesen. Im Vordergrund dieser Übung stand die Erprobung dieses „Luftbeobachter-Meldesystems“ und das rasche Vordringen der Feuerwehrfahrzeuge in das unwegsame Gelände, eingewiesen vom Luftbeobachter im Flugzeug, der auch erkannte, ob die Waldwege befestigt und daher auch mit den schweren Feuerwehrfahrzeugen befahrbar sind
Zimmerbrand durch defektes Fernsehgerät
Es war ein heißer Sommertag, als am Sonntag, dem 10.07.1983 um 16:30 Uhr bei den Renninger Feuerwehr-männern die Funkalarmwecker schrillten. In einem Mehrfamilienhaus in der Hauptstr. 34 war im 1. OG. ein Brand ausgebrochen. Die Abteilung Renningen rückte mit 3 Löschfahrzeugen und dem Kommandofahrzeug aus. Beim Eintreffen an der Brandstelle schlugen bereits Flammen aus den Fenstern im Obergeschoß. Das Feuer griff rasch auf die anderen Räume der Wohnung über und bahnte sich seinen Weg auf das darüberliegende Stockwerk und den Dachstock. Nur dem Einsatz von schwerem Atemschutz, der einen Innenangriff erst ermöglichte, ist es zu verdanken, dass das Feuer nach einer halben Stunde unter Kontrolle war. Die Arbeit der Atemschutztrupps wurde noch erschwert, weil Türen aufgebrochen werden mussten, außerdem durch die starke Hitzeentwicklung und die hohe Temperatur des heißen Sommertages. Bei den Nachlöscharbeiten mussten noch Teile des Daches abgedeckt und Zwischenböden aufgesägt werden, damit die letzten Brandnester abgelöscht werden konnten., Anschließend wurde die Dachhaut wieder mit Ziegeln und einer Plane geschlossen, so dass der Einsatz gegen 21:30 Uhr beendet war.
Die Ostseite des Gebäudes und der "Brandstifter": Die Überreste des Fernsehgerätes
Partnerschaftsfeier mit Mennecy
Der 10. und 11.09.1983 stand ganz im Zeichen der Partnerschaftsfeier der Feuerwehr Mennecy aus dem französischen Departement Corbeil-Essones mit der Freiwilligen Feurwehr Renningen. Am Samstagabend wurde eine Partnerschaftstafel enthüllt. “Diese Tafel“, so Kommandant Kurt Bader, „soll in unserem Feuerwehrhaus unsere Kameradschaft und Freundschaft, sowie die Verbundenheit zwischen unseren beiden Ländern Deutschland und Frankreich bekunden“. Capitain André Waignier, der Kommandant von Mennecy, stellte in seiner Ansprache fest, dass es richtig gewesen sei, diese Partnerschaft einzugehen, was mit diesem Tag mehr denn je bestätigt wurde. Über Grenzen und Sprachschwierigkeiten hinweg gebe es nur eines: Den Menschen! Die Feuerwehren auf der ganzen Welt hätten ein gemeinsams Ziel, nämlich Menschenleben zu retten. Bürgermeister Bernhard Maier betonte, dass sich die kommunale Partnerschaft bewährt habe. Er wies darauf hin, dass die Verbindung zwischen beiden Wehren nicht durch eine bürgermeisterliche Anordnung zustande gekommen sei. Vielmehr sei es der freiwillige Entschluss beider Feuerwehren gewesen, diese Partnerschaft zu vollziehen. Im Namen des deutschen Feuerwehrverbandes zeichnete Kdt. Kurt Bader Capitain Waignier mit der Feuerwehrehrenmedaille für Internationale Zusammenarbeit aus.
v.l.n.r.: Christian Bouard, André Waignier, Richard Schneck, René Dhont, Kurt Bader, Siegfried Reinhardt und Hans Schneck
Jahreshauptübung
Am 01.10.1983 fand die Hauptübung im Gebäude einer Garn-Import-Firma im Malmsheimer Industriegebiet statt. Schon kurz nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle konnte der „Brand“ mit 9 C-Rohren bekämpft werden. Da jedoch das Wasser des Hydrantennetzes nicht ausreichte, wurde vom Rankbach über die Merklinger- und Schelmenäckerstraße eine Versorgungsleitung verlegt. Die Wasserförderung am Bach wurde von der Abteilung Malmsheim durchgeführt, während die Zwischenpumpen zur Überwindung des Höhen-unterschiedes von der Abteilung Renningen übernommen wurden. Infolge vieler „Schaulustiger“ welche den Verkehr und die Löscharbeiten „behinderten“ kam es zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Fahrer konnte sich noch rechtzeitig retten, sein Fahrzeug geriet jedoch in Brand, während der Fahrer des anderen Pkw im Fahrzeug eingeklemmt war und mit Rettungsschere und Spreizer aus dem völlig demolierten Fahrzeug gerettet werden musste.
1984
Klaus Klein wird neuer Abteilungskommandant von Malmsheim
Bei der Jahreshauptversammlung am 10.03.1984 stand der Wechsel des Abteilungskommandanten der Abteilung Malmsheim im Mittelpunkt. Siegfried Reinhardt teilte der Hauptversammlung mit, dass er nach 10-jähriger Leitung der Abteilung Malmsheim dieses Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterführen könne, jedoch für die allgemeinen Aufgaben als Feuerwehrmann weiterhin zur Verfügung stehe. Bei der Neuwahl wurde Klaus Klein zum neuen Abteilungskommandant von Malmsheim gewählt und als Stellvertreter Adolf Vöhringer. Bürgermeister Maier würdigte abschließend die 10-jährige Tätigkeit von Siegfried Reinhardt als Pionierarbeit. Mit persönlichem Einsatz habe er den Gedanken der Integration mit Nachdruck verfolgt und mit viel Engagement zum jetzigen guten Stand der Kameradschaft beider Abteilungen Renningen und Malmsheim beigetragen.
Linkes Bild: Bürgermeister Bernhard.Maier dankte für seine Arbeit und überreichte Siegfried Reinhardt ein Buch, sowie die Verdienstmedaille der Stadt Renningen
Rechtes Bild: KBM Kurt Ehmann gratulierte Klaus Klein zur Wahl als neuer Abt.-Kdt. von Malmsheim und beförderte ihn zum Brandmeister.
Richtfest am Übungsturm der Feuerwehr
Am 18.04.1984 fand das Richtfest am neuen Übungsturm zwischen Kläranlage und Bauhof statt. Der Übungsturm war notwendig geworden, da am alten Feuerwehrhaus am Kirchplatz der Steigerturm bereits 1977 abgerissen wurde. In der Zwischenzeit musste die Feuerwehr an gemeindeeigenen Gebäuden "notversorgt" werden. Im Herbst konnte dann aber der fertige Übungsturm, mit davor befindlichem Feuerwehrübungsplatz von der Stadt an die Feuerwehr übergeben werden.
Brand eines Sattelaufliegers
Am frühen Mittwochmorgen des 17.10. wurde die Feuerwehr um 02:57 Uhr in die Benzstraße gerufen. Hier hatte ein mit Luftfiltern beladener Lkw Feuer gefangen. Beim Eintreffen stand der Sattelauflieger in hellen Flammen. Unter schwerem Atemschutz wurde das Feuer mit einem C-Rohr und dem Leichtschaumrohr bekämpft. Nach 20 Minuten war das Feuer unter Kontrolle. Allerdings waren die Nachlöscharbeiten sehr schwierig, da es immer wieder zum Aufflammen der Ladung kam. Gegen 04:30 Uhr war der Einsatz beendet.
Der Bericht vom 18.10.1984 in der Böblinger Kreiszeitung
Erstes Renninger Fußballturnier
Vom 10. bis 11.11.1984 fand in der Rankbachhalle das erste Renninger Feuerwehr Fußballturnier statt. Die Kameraden der Feuerwehr Leonberg I konnten sich im Finale gegen die Feuerwehr Gülstein I durchsetzen. Die Mannschaft der Stadtverwaltung Renningen wurde beste Renninger Mannschaft, da beide Feuerwehr Teams aus Renningen bereits in der Vorrunde ausgeschieden sind.
1.Bild: Kommandant Bader überreicht den Siegerpokal Bild 2: Die Siegermannschaft und der Zweitplatzierte 3. Bild: Die Mannschaft der Stadt Renningen
Tauchpumpe nach Spende beschafft
Nach einer Spende durch die Landesgirokasse konnte für die Feuerwehr am 13.12.1984 eine neue Tauchpumpe beschafft werden. Damit wird die Feuerwehr nach dem Hochwasser im Juni wieder schlagkräftiger.
1985
Besuch der Partnerwehr aus Mennecy
Das Wochenende vom 16.05.1985 stand ganz im Zeichen des Besuches einer Abordnung der Partnerwehr aus Mennecy. Am Freitagmorgen wurde das Daimler Werk in Sindelfingen und die ansässige Werkfeuerwehr besichtigt. Um 12 Uhr wurden die Gäste von Bürgermeister Maier im Rathaus Renningen empfangen. Am Samstag nutzen die französischen Gäste den Besuch, um die neue Wache West der Berufsfeuerwehr in Stuttgart zu besichtigen. Am Nachmittag wurde in Malmsheim ein Geschicklichkeitsfahren veranstaltet. Der Höhepunkt des Besuches war der Kameradschaftsabend im Bürgerhaus in Renningen. Nach einem sonntäglichen Volleyballturnier wurden die Gäste wieder nach Frankreich verabschiedet.
links: der Empfang mit Bürgermeister Maier (2.v.l.) mitte: Gruppenbild in Stuttgart rechts: Hans Schneck, Kurt Bader und René Waignier
Landesfeuerwehrtag in Aalen, Renningen wird Landessieger
Es war ein grandioses Fest der Feuerwehren in Baden-Württemberg anlässlich des Landesfeuerwehrtreffens in Aalen. Sowohl die Vielzahl der Veranstaltungen als auch die Anzahl von 6.500 Feuerwehrmännern, die sich in Aalen ein Stelldichein gaben. Bei den Landesfeuerwehrausscheidungswettkämpfen am 14.09.1985 konnte die Renninger Wettkampfgruppe unter Leitung von Gruppenführer Peter Fixar den 1. Platz erreichen und damit den neu gestifteten Wanderpokal des Landesfeuerwehrverbandes in Empfang nehmen.
Hintere Reihe: Kommandant Kurt Bader, GF Peter Fixar, Norbert Zimmermann, Manfred Eisenhardt, Hans Schneck, Ulrich Heimerdinger
Vorne: Ulli Schmidt, Michael Ulmer, Rolf Grötzinger und Rolf Heimerdinger
Brand von zwei Baubaracken am Brückenviadukt an der B295
Drei Bauarbeiter brachen am Mittwochabend, dem 19.09.1985 in ihre eigene Baustelle ein. Dort stahlen sie Werkzeuge und Wertgegenstände. Um ihre Spuren zu verwischen, steckten sie zwei Baracken in Brand. Auf der Flucht erlitt das Fahrzeug einen Motorschaden, wobei sie von der Polizei erwischt wurden. Aufmerksame Autofahrer bemerkten das Feuer und alarmierten gegen 21:15 Uhr die Feuerwehr. Mit 30 Mann und vier Fahrzeugen war die Feuerwehr im Einsatz.
Feuerwehrabgabe wird erhöht
In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, dass die Feuerwehr-Gebühr auf 60 DM erhöht wird. Sie gilt für alle männlichen Bewohner der Kommune, die sich nicht in der Feuerwehr engagieren. Bei 8 Gegenstimmen wurde die Erhöhung beschlossen, welche am 01.01.1986 in Kraft tritt.
Übergabe des neuen ELW 1
Am 04.12.1985 wurde das neue ELW 1 an die Feuerwehr übergebe. Nach fünf Jahren wurde der in eigener Regie hergestellte Kdow durch das neue Fahrzeug ersetzt.
Quellen: Archiv und Chronik der Feuerwehr Renningen, Archiv der Stadt Renningen, "Renningen und Malmsheim - Eine Stadt und ihre Geschichte" Böblinger Bote, Leonberger Kreiszeitung