Am 11. Juli 1861 wurde vom Renninger Gemeinderat die Vergrößerung und der Ausbau der "Feuerspritzenremise" beschlossen. Ferner wurde in der Gemeinderatssitzung vom 19. August 1863 beschlossen, daß eine neue Feuerspritze mit Saugwerk und Wasserkasten mit 600 Fuß langen Doppelschläuchen beschafft werden soll. Außerdem sollen Dach-, Anstell-, und Hakenleitern beschafft werden. Es wird in dieser Gemeinderatssitzung außerdem festgestellt, daß der vorhandene Feuerwehrwagen dem Zusammenbrechen nahe ist, ferner sind die Feuerleitern von sehr schwerfälliger Konstruktion und die vorhandenen 2 Feuerspritzen, von denen eine aus dem 18. Jahrhundert stammt, die andere von 1810, die nach ihrer Konstruktion und Leistungsfähigkeit für den hiesigen Ort nicht mehr ausreichen.

 

Aus diesen genannten Gründen wurde der Beschluß gefasst, die neuen Feuerwehrgeräte zu beschaffen. Die Beschaffung eines neuen Feuerwehrwagens wird jedoch noch zurückgestellt.Außerdem wurde jetzt der Gedanke für die Gründung einer Feuerwehr vorgebracht. Der Gemeinderat war mit 7:1 Stimmen für die Gründung einer Feuerwehr, aber der Bürgerausschuß war gegen den Aufbau dieser Einrichtung, damit wurde vorläufig auch keine Feuerwehr gegründet.

In Stuttgart fand vom 06. - 07. September 1863 eine Feuerwehrgeräteausstellung statt. Dies kam den Renningern gerade gelegen. Eine Abordnung des Renninger Gemeinderates unter Führung des Schultheißen Gasteygerhat diese Ausstellung besucht und sich drei Tage lang über das Angebot, die technische Entwicklung und Leistungsfähigkeit der Feuerspritzen informiert. Der Renninger Gemeinderat hat anschließend den Beschluß gefaßt, daß eine sogenannte "Kurz´sche - Patent -Saugfeuerspritze " mit Wasserzubringer und Wasserkasten gekauft wird. Daraufhin wurde am 08. und 19. September 1863 der entsprechende Auftrag an die Firma Heinrich Kurz in Stuttgart erteilt. Die Lieferzeit betrug 9 Monate.

 

Die Feuerspritze wurde Ende April 1864 angeliefert. Im Protokoll des Gemeinderates ist vermerkt, daß beim Transport der Spritze mit der "Königlich-Württembergischen Staats-eisenbahn" nach Renningen an der Laterne das Glas zerbrochen ist. Ab 03.05.1864 wurde von der Firma Kurz auf die Spritze 2 Jahre Garantie gegeben. Die Kosten für diese Feuerspritze beliefen sich auf 1.470 fl. Nachdem die Spritze angeliefert war, wurde am 03.05.1864 ein Vergleichstest zwischen der Renninger Kurz´schen Spritze und der Metzschen Spritze aus Weil der Stadt durchgeführt. Bei diesem Vergleich hat die "Kurz´sche Spritze" die Erwartungen der Renninger laut Gemeinderatsprotokoll voll erfüllt. Zusätzlich wurden jedoch noch zur Feuerspritze 400 Fuß "Fortleitungsschläuche" und 5 Messingschlauchschrauben (Kupplungen) bestellt.

 

Manfred Eisenhardt (Auszug aus der Chronik der FFW Renningen)