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Am vergangenen Wochenende gab es für die Feuerwehr in Renningen gleich doppelten Grund zum Feiern:

Vor 50 Jahren hatten sich im Rahmen der Kreisreform die Feuerwehren aus Renningen und Malmsheim zusammenschließen müssen. Aus dieser "Zweckehe", wie sie Kommandant Markus Schneck in seiner Festrede nannte, ist in einer Zeit des Wandels, die auch von zahlreichen Herausforderungen geprägt war, über die Jahrzehnte eine Einheit entstanden. "Heute, 50 Jahre später, können wir stolz sagen: Wir sind eine Feuerwehr. Egal ob Jugendfeuerwehr oder Altersabteilung, bei Übungen oder im Einsatzdienst – wir arbeiten zusammen. Unser Motto „Zusammen“ war nicht nur ein Leitfaden für das 150-jährige Jubiläum der Feuerwehr Renningen, sondern auch unser gelebtes Handeln. Es ist mehr als ein Wort; es ist eine Einstellung, die uns vereint und stärkt", so Markus Schneck. 

Im Gegensatz zur politisch gewollten Vermählung der beiden Feuerwehren, war die Partnerschaft zwischen den Feuerwehren der Gemeinden Altenburg, Feinfeld, Fuglau, Röhrenbach, Tautendorf und Winkl in Niederösterreich und der Feuerwehr Renningen von Anfang an eine echte Liebeshochzeit:

Am 5. Oktober 1973 nahmen zwei Gruppen der Feuerwehr Renningen am 23. Niederösterreichischen Feuerwehrtag in Horn teil. Zur Übernachtung wurden sie als Gäste der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Altenburg und Röhrenbach zugeteilt und erfuhren dort eine außerordentlich große Gastfreundschaft. Diese beinahe zufällige Verbindung trug dazu bei, dass sich während dieser drei Tage im wunderschönen Waldviertel eine herzliche Freundschaft zwischen unseren Kameradinnen und Kameraden entwickelt hat. Es war schnell klar, dass diese neu gewonnene Freundschaft über eine bloße Begegnung hinausgehen sollte. 

Vor genau 50 Jahren, am 13. Juli 1974 war es schließlich soweit: Drei Wettkampfgruppen unserer Gäste aus Niederösterreich haben in Grafenau beim Leistungswettbewerb für das Baden-Württembergische Leistungsabzeichen in Bronze teilgenommen und mit Erfolg abgeschlossen.

Am Abend desselben Tages wurde die offizielle Partnerschaft durch einen Festakt besiegelt. Dies war der Anfang dieser bemerkenswerten Beziehung, die bis heute andauert und mit der "Goldenen Hochzeit" gefeiert werden kann. "Im Gegensatz zu einer Ehe ist so eine Partnerschaft nicht auf ein Leben begrenzt. Eine generationenübergreifende Gemeinschaft hat zeitlich keine Grenzen", so Kommandant Schneck. Allerdings, und hier ist der Vergleich zur Ehe wieder treffend, möchte eine solche Beziehung gepflegt werden. Ein Gruß zu Weihnachten, ein Anruf zum Geburtstag, ein paar nette Worte zwischendurch – all das ist die Nahrung für unsere Beziehung, genauso das gemeinsame Festefeiern, wie schon oft bewiesen.

Im Jahr 1983 wurde sogar eine „echte Hochzeit“, die aus unsere Feuerwehrpartnerschaft entstanden ist, gefeiert: Herta und Willi Reyser gaben sich in Winkl das Jawort. 

Um die Freundschaft zu erneuern, wurden im Anschluss an die Reden die Urkunden unterzeichnet. Unterabschnittsfeuerwehrkommandant Hauptbrandinspektor Alexander Gutsch und Abschnittsfeuerwehrkommandant Hannes Willinger wurden mit der Ehrenmedaille für Internationale Zusammenarbeit ausgezeichnet. Markus Schneck erhielt ein Ehrenzeichen aus Österreich. Zusätzlich wurde der Feuerwehr Renningen ein kunstvolles Gastgeschenk überreicht.  

Die Mitglieder der Altersabteilung, die zum Teil die Partnerschaft von der ersten Stunde an geprägt haben, hatten in der Stegwiesenhalle eine Bilderausstellung gestaltet, die einen Einblick und Rückblick in das halbe Jahrhundert der Freundschaft gab.

Den Abend über wurde der Festakt vom Bläser-Ensemble der Jugendmusikschule unter der Leitung von Michail Girin stimmungsvoll begleitet. 

Am Folgetag fand der gemeinsame Kameradschaftstag statt. Im Voraus wurden zahlreiche Events organisiert: Ob bei der Führung in der Wilhelma, bei einer Kanutour, bei der Besichtigung der neuen Wache der Feuerwehr Mühlacker oder des Geländes des Forschungs- und Entwicklungszentrums der Robert-Bosch GmbH, ob bei einer informativen Rundfahrt durch Renningen, die von Andreas Grözinger vom Heimatverein begleitet wurde oder im Indoor-Spielplatz; jeder konnte sich auf seine Weise "austoben". Am Abend hatte man so die Möglichkeit bei einer Bildershow von den Tagesevents sich über den Tag auszutauschen oder ihn an der Bar ausklingen zu lassen. 

Am Sonntagmorgen hieß es von den Freunden aus Niederösterreich Abschied nehmen, die die lange Reise nach Hause antreten mussten. Auf ein baldiges Wiedersehen! 

 

Bilder: