Einsatzart: Großbrand Einsatzort: Hanns-Klemm-Straße, Böblingen
Alarmzeit: 16:03

Eingesetzte Fahrzeuge: KdoW, LF16/12, LF10

 
Einsatzbericht

Am Mittwochnachmittag brach kurz nach 15:00 Uhr in einer Halle einer Sanitärfirma in der Böblinger Hanns-Klemm-Straße ein Großbrand aus, der die Feuerwehren, Rettungskräfte und die Polizei bis zum Wochenende in Atem hielt. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis einschließlich Samstagnachmittag an. Nach Presseberichten handelte es sich um den größten Brand der Nachkriegsgeschichte im Landkreis Böblingen.
Zunächst ging der Alarm über die Brandmeldeanlage bei der Leitstelle Böblingen ein, jedoch war bereits auf der Anfahrt der Böblinger und Sindelfinger Einsatzkräfte eine etwa 50 Meter hohe Rauchsäule auszumachen, die über dem Firmengebäude aufstieg und sich zunächst in Richtung Ehningen ausbreitete. Da sich der Brand rasant ausbreitete und auch schnell auf andere Hallenteile übergriff, enstschied die Einsatzleitung, die Alarmstufe zu erhöhen, um überörtliche Einsatzkräfte am Brandort zusammenzuziehen. Im Zuge dessen wurden das LF16/12 der Abteilung Renningen sowie das LF10 der Abteilung Malmsheim zum Einsatzort entsandt.
Die Kameraden der Abteilung Renningen unterstützten zunächst die Wehrleute aus Steinenbronn beim Verlegen einer Schlauchleitung zur Wasserversorgung aus dem in der Umgebung liegenden "Langen See". Anschließend wurden die Renninger Feuerwehrleute zur Brandbekämpfung auf der Gebäuderückseite der brennenden Lagerhalle eingesetzt. Da das Gebäude zu diesem Zeitpunkt bereits einsturzgefährdet war, erfolgte die Brandbekämpfung mit einem C-Rohr unter Atemschutz ausschließlich von außen. Gemeinsam mit den Kameraden aus Gäufelden wurde eine Wasserversorgungsleitung über die Bahnlinie gelegt, was unter anderem die Sperrung der S-Bahnstrecke der Linie S1 zwischen Böblingen und Gärtringen bis ca. 19:15 Uhr nach sich zog. Ferner musste das Großlöschfahrzeug der Flughafenfeuerwehr Stuttgart mit Wasser versorgt werden, welches ebenfalls auf der Gebäuderückseite eingesetzt wurde.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich etwa 400 Mitarbeiter der Firma in den verschiedenen Gebäuden, die die Räumlichkeiten unbeschadet verlassen konnten. In den beiden in Vollbrand stehenden etwa 8.000 Quadratmeter großen Lagerhallen waren Sanitärartikel unterschiedlicher Beschaffenheit gelagert. Vorsorglich führte die Feuerwehr Messungen in der Umgebung des Brandorts durch. Dabei ergaben sich keine Hinweise auf eine mögliche Schadstoffbelastung. Vorsichtshalber wurden jedoch mehrere umliegende Firmen evakuiert. Der Brandort selbst wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt. Zeitweise kam es auf den angrenzenden Autobahnen BAB 8 und BAB 831 zu Verkehrsbehinderungen, da die Rauchsäule auch dort für die Verkehrsteilnehmer sichtbar war. Der Verkehr in Richtung Singen staute sich auf etwa acht Kilometern.   Insgesamt wurden durch das Feuer drei Personen verletzt. Dabei handelte es sich um einen 38 Jahre alten Mitarbeiter des Unternehmens und zwei Angehörige der Feuerwehr, wobei sich ein Feuerwehrmann eine schwere Rauchgasvergiftung zuzog und stationär im Krankenhaus aufgenommen werden musste. Die beiden anderen wurden ambulant behandelt.
Zur Brandbekämpfung waren insgesamt etwa 250 Einsatzkräfte zahlreicher Feuerwehren u.a. aus Böblingen, Sindelfingen, Dagersheim, Darmsheim, Leonberg, Renningen, Malmsheim, Steinenbronn, Gäufelden, Weil der Stadt, Ehningen, Werkfeuerwehr Daimler, die Berufsfeuerwehr Stuttgart, Flughafenfeuerwehr Stuttgart sowie die Führungsgruppe des Landkreises Böblingen mit 38 Fahrzeugen eingesetzt, die durch 90 Angehörige des Rettungsdienstes mit weiteren 30 Fahrzeugen, sowie 32 Streifenbesatzungen der Polizei und zwei Polizeihubschraubern unterstützt wurden.
Da die Lagerhallen einsturzgefährdet waren und nicht betreten werden konnten, wurde begonnen, die Hallenteile von einer Spezialfirma m Beisein von Kriminaltechnikern und Brandgutachtern nach und nach abzutragen. Unterstützt wurde die Firma durch Feuerwehr und THW.  Zur Ermittlung der Brandursache wurde der Brandort von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beschlagnahmt.Als Brandausbruchsbereich konnte die Kriminalpolizei mittlerweile einen etwa 30 x 30 Meter großen Bereich in der größeren der beiden betroffenen Hallen lokalisieren.
 
 
Einsatzbilder